Verbano Weg (Sentiero del Verbano)


Der Verbano Weg ist die Verwirklichung eines Planes der „Vie Verdi dei Laghi“ (die grünen Wege der Seen). Diese Route verbindet die Gemeinden Sesto Calende (S) und Laveno Mombello (N) miteinander. Die Straße führt durch die Lago Maggiore Orte Taino, Angera, Ranco, Ispra, Brebbia, Besozzo, Monvalle, Leggiuno bis Laveno Mombello. Dieser Weg ist auf allen vertikalen Wegweisern mit den Initialen VB gut gekennzeichnet. Auf der gesamten Strecke sind Schilder und Informationstafeln nach internationalen Standards angebracht. Sie ermöglichen eine einfache Identifizierung der Route und weisen auf die verschiedenen Sehenswürdigkeiten hin.


Übersicht der Verbano Wege (Sentiero del Verbano)
Übersicht der Verbano Wege (Sentiero del Verbano)

Der insgesamt 40 Kilometer lange Verbano-Weg durchquert das Gebiet von Süden nach Norden. Meist auf unbefestigten oder auf lokalen Straßen mit sehr eingeschränktem Verkehr. Umringt von einer Vielfalt von Landschaften und Atmosphären, die von den dichtesten Wäldern über Lichtungen bis hin zum Ausblick auf die Voralpen und den südlichen Lago Maggiore reichen.

Streckenführung vom Verbano Weg (Sentiero del Verbano)
Streckenführung vom Verbano Weg (Sentiero del Verbano)

Die Sesto Calende Strecke

Länge 3 km

Der südliche Ausgangspunkt des Verbano-Weges ist in Sesto Calende die Kirche San Donato. Es handelt sich um das bekannteste Bauwerk des Städtchens. Erbaut wurde sie bereits zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert neben der inzwischen verschwundenen Abtei. San Donato ist eine dreischiffige Kirche, an deren Innen- und Außenmauern Elemente früherer christlicher und heidnischer Gebäude zu finden sind. Besonders eindrucksvoll sind die bemalten Innenwände, insbesondere um den Hochaltar.

Abtei San Donato
San Donato

Nicht weit entfernt befindet sich das Oratorium von San Vincenzo, eine kleine Kirche, die im späten 11. Jahrhundert erbaut wurde. Die wertvollen Fresken in dem Kirchlein und die archäologischen Funde aus noch früherer Zeit bezeugen, dass dieses Gebiet im Laufe der Jahrhunderte ein wichtiger Ort der Verehrung war. Dem Weg folgend kann man am Rande des Waldgebietes den „Sass de Preja Buia“ bewundern. Das nationale Naturdenkmal „Sass" ist ein Fund aus der neozoischen Periode. Auf dem leuchtend grünlichen Felsen sind zahlreiche Graffiti aus prähistorischer Zeit zu sehen. Das Vorhandensein dieses Gesteins ist keineswegs zufällig und in der Tat einer der vielen Beweise dafür, dass die Hügel, die Sesto Calende beherrschen moränischen Ursprungs sind. Der Weg führt weiter durch einen von mächtigen Kastanienbäumen dominierten Mischwald und überquert den ehemaligen Hauptverkehrsweg zwischen Sesto Calende und Taino. Auf einigen Streckenabschnitten sind die ursprünglichen Pflastersteine noch spürbar.

Wenn man schließlich in der Ortschaft „Capricciosa" auf einer Lichtung ankommt, die einst zum Anbau und zur Beweidung genutzt wurde, kann man die „Cascina Bilesa“ bewundern. Diese Siedlung war bereits 1722 auf den Karten des Grundbuchamtes von Maria Theresia von Österreich verzeichnet (es war die Besatzungszeit der Lombardei durch die Österreicher, unter Radetzkj). Das Gebäude besteht aus ein paar rustikalen Bauten, einem Brunnen und einem Bauernhof.

Die Taino Strecke

Länge 4,1 km

Im ersten Abschnitt, nahe der Südgrenze der Gemeinde, folgt der Verbano-Weg der ehemaligen historischen Straße zwischen Taino und Sesto Calende. Dies war der wichtigste Verbindungsweg der früher täglich von Einheimischen benutzt wurde. Die Route durchquert einen Teil eines schönen Mischwaldes der sich mit reinen Tannenbaum-Flächen abwechselt. Weiter nördlich, an einigen Hängen der Hügel, sind die Terrassen noch bewirtschaftet. Das Land wurde bearbeitet um Roggen, Mais, Heu und vor allem Wein zu produzieren. Für den Weinanbau wurden die Flächen bis nach dem 2. Weltkrieg genutzt. Die Geschichte des Weins bleibt im Namen „Taino" erhalten, von dem angenommen wird, dass er sich von den keltischen Namen Ta (guter Wein) und Vyn (Wein) ableitet, d. h. Land des guten Weins. Gleich außerhalb des Waldes durchquert der Weg die Ortschaft Madonnina, die ihren Namen von zwei kleinen Votivkapellen hat die einige hundert Meter voneinander entfernt stehen.

Nachdem man die Straße, die nach Piana di Taino führt, überquert hat und weiter Richtung Capronno geht passiert man einen weiteren Abschnitt des Mischwaldes der von Kastanienbäumen dominiert wird. Gerade die Kastanienbäume waren in dieser Region früher von großer Bedeutung. Tatsächlich wurden nicht nur die Früchte der Bäume geerntet, sondern auch das Holz für die Pfähle der Weinberge, sowie zur Herstellung der Fässer und natürlich auch als Brennholz verwendet. Obwohl etwas abseits des Verbano-Weges, ist der Palazzo Serbelloni besonders erwähnenswert. Es handelt sich um ein Herrenhaus aus dem Jahr 1700 das auf den Resten einer alten Burg errichtet wurde. Der Palast ist von einem großen Park mit mehreren monumentalen Bäumen umgeben.

Die Angera Strecke

Länge 5,3 km

Das ländliche Gebiet von Capronno (fraz. von Angera) besteht im Wesentlichen aus einer Reihe von landwirtschaftlichen Gehöften, aus denen die etwas höher gelegene Kirche St. Maria Magdalena hervorsticht. Capronno und das umliegende Land sind historisch mit dem Lehen von Angera verbunden, zu dem unter anderem die Dörfer Barzola und Lentate gehörten. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten sich mehrere Besitzer des Lehensgutes ab: die Erzbischöfe von Mailand (ab dem 11. Jahrhundert), Caterina Bernabò Visconti (1350), Gian Galeazzo Visconti Herzog von Mailand (1397). 1449 wurde das Lehen von Angera, und damit Capronno, an die Familie Borromeo aus Mailand verkauft. Die Miete wurde in Form von Weizen, Wein, Maulbeerblättern und weiterer landwirtschaftlicher Erzeugnisse bezahlt. Als das Königreich Italien 1861 gegründet wurde zählte die Gemeinde Capronno 199 Einwohner. Im Jahr 1928 wurde Capronno in die Stadt Angera eingemeindet. Neben der charakteristischen Piazzetta Matteotti ist die Via delle Camelie erwähnenswert. Das ideale Mikroklima lässt hier verschiedene Kamelienarten prächtig gedeihen. Besonders sehenswert ist die üppige Blütenpracht im Frühjahr.

Vor den Toren von Capronno, entlang der Straße, befindet sich das Oratorium des S. Ambrogio. Obwohl wenig dokumentiert, lässt sich sein Ursprung in die langobardische Zeit zurückverfolgen. Das Gebäude steht bezeichnenderweise am Fuße des „Castellaccio"-Hügels, wo viele Gräber mit anderen langobardischen Spuren gefunden wurden. Folgt man dem Verbano-Weg in Richtung Ranco trifft man auf die Cascina Paludi. Es handelte sich um ein landwirtschaftliches Zentrum, in dem unter anderem ein alter Brotbackofen noch immer erkennbar ist. Der Name dieses Bauernhofes erinnert uns daran, dass die gesamte Gegend einst ziemlich sumpfig und für eine rentable Landwirtschaft nicht besonders geeignet war.

Die Ranco Strecke

Länge 2 km

Quassa Park - Parco della Quassa

Der Verbano-Weg durchquert die Gemeinde Ranco bei Uponne. Es handelt sich um ein altes landwirtschaftliches Agglomerat das aus Gehöften besteht die in verschiedenen Epochen erbaut wurden.

Wenn wir Richtung Ispra weitergehen, kommen wir in ein Wiesengebiet namens Quassa mit Blick auf den gleichnamigen Golf am See. Der Begriff leitet sich wahrscheinlich von „Guazza" (Schlamm) ab und weist darauf hin, dass die gesamte Gegend einstmals sumpfig war. Obwohl das Gebiet im Laufe der Zeit ausgetrocknet ist blieb die Quassa von den starken Urbanisierungsprozessen verschont und das Gebiet damit in seiner Ursprünglichkeit erhalten. Es ist in der Tat kein Zufall, dass der P. L. I. S. des Golfs von Quassa (lokaler Park von überkommunalem Interesse) gegründet wurde. Zu den verschiedenen Zielen der P.L.I.S., die einen Bereich zwischen der Landspitze von Ranco und des Hochofens von Ispra umfasst, gehört auch der Schutz seltener Pflanzen und Tierarten die ideale Voraussetzungen vorfinden. Hier sind das Padana-Neunauge (Lethenteron zanandreai ) und der Latastei-Frosch (Rana latastei), sowie zahlreiche seltene Vogelarten aufzuführen, wie Rohrdommel, Nitticora, Wilder Schwan, Gazette, Rotreiher, Honigreiher, Schwarzmilan, Fischadler, Wanderfalke, Rohrweihe, Flussseeschwalbe, Ziegenweihe, Eisvogel, Trauerweihe, Ortolano. Auf botanischer Ebene sind stattdessen die gelbe Seerose, die Wasserkastanie des Verbano und der Farn Florida (Osmunda regalis) besonders erwähnenswert. Nicht weit vom Verbano-Weg entfernt, am Ufer des Golfs, kann man das Naturdenkmal Sasso Cavallaccio bewundern. Es handelt sich um einen der vielen Funde in diesem Gebiet, die eindeutig moränischen Ursprungs sind. Der Name des Stein Denkmals geht auf die volkstümliche Tradition zurück, die in der Form dieses „Steins" die vage Erscheinung eines Pferdekopfes sieht.

Die Ispra Strecke

Länge 7,8 km

Entlang eines großen Teils der Küste in Richtung Ranco erstreckt sich das Grundstück der „Villa Quassa“, eines der größten im gesamten Verbano-Gebiet. Die Villa ist dafür bekannt dass sie in ihrem Ursprung den General Luigi Cadorna beherbergt hat und zeichnet sich auch durch ihren wertvollen Park aus. In der Tat gibt es darin einige Monumentalbäume Italiens: Zypressenpappeln, Eichen, Hängebuchen.

Die Ispra Strecke - Verbano Weg (Sentiero del Verbano)
Weg entlang der Küste

Wenn man die Ortschaft Quassa verlässt und dem Weg entlang der Küste in Richtung des kleinen Hafens von Ispra folgt, eröffnet sich einen bezaubernder Panoramablick auf das piemontesische Ufer des Lago Maggiore (deutlich sichtbar sind die Ortschaften Lesa, Belgirate, Alto Vergante und darüber der Berg Mottarone). Weiter entlang des Ufers trifft man auf einen kleinen schwefelhaltigen Brunnen, der vor allem im letzten Jahrhundert sehr bekannt war. Der Weg schlängelt sich durch die Stadt Ispra und führt vor dem Kirchhof der San Martino vorbei. Die erste kleine Kirche, die S. Martino gewidmet ist, stammt aus der Zeit um 1400. Die jetzige ist die letzte von drei Kirchen, die nach und nach am gleichen Standort errichtet wurden. Bemerkenswert ist der elegante Glockenturm. Gleich unterhalb des Panoramapunktes namens Roccolo, durchquert der Verbano-Weg das Gebiet von Levorascio, eine Umgebung von großem naturalistischem Interesse, die als Z. P. S. (Besondere Schutzzone) ausgewiesen ist. In diesem besonderen Gebiet sind mehrere Tierarten beheimatet, die in dieser feuchten Umgebung ihren idealen Lebensraum gefunden haben. Unter den vielen Vogelarten sind unter anderem Zwergdommel, Graureiher, Rotreiher, Eisvogel, Grünspecht, Kleinspecht und der Wespenbussard.

In der Nähe der Grenze zur Stadt Brebbia folgt man der Via delle Cascine. In diesem alten landwirtschaftlichen Gebiet gibt es 4 typisch lombardische Bauernhäuser (Cascina S. Giacomo, Cascina Maria Teresa, Cascina Maria Antonietta, Cascina Camilla), zu denen jeweils ein Brunnen, ein Waschhaus und ein Ofen zum Brotbacken gehören.

Die Brebbia Strecke

Länge 1,5 km

Der „Laghetasch" liegt in einer natürlichen Senke und ist von einem Mischwald mit Kastanien- und Kiefernbäumen umgeben. Es handelt sich um ein Gebiet mit Wasserstagnation das an das Aussehen eines echten Teiches erinnert und an dessen Ufern Spuren einer frühen Pfahlbausiedlung gefunden wurden. Auch innerhalb des kleinen Beckens gibt es polykosmische (= mehrstämmige) Gruppen der Sumpfzypresse. Diese Konifere mit sommergrünem Laub kann eine Höhe von bis zu 40 Mt. erreichen und tatsächlich bis zu 1000 Jahren alt werden. Obwohl sie nicht heimisch sind und ursprünglich aus Nordamerika stammen werden diese Calvi-Zypressen als monumentale Bäume der Provinz Varese bezeichnet.

Von hier aus kommt man an einen der schönsten Strände des ganzen Verbano: den Goldenen Sand (Sabbie doro). Es ist ein Gebiet, das nicht nur landschaftlich einzigartig, sondern auch von großer ökologischer Bedeutung ist. In den Feuchtgebieten der Provinz Varese findet man tatsächlich 29 der 67 nistenden Vogelarten. Nur wenige Kilometer vom Verbano-Weg entfernt befindet sich die Kirche der SS. Petrus und Paulus. Sie geht auf die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts zurück und ist eines der schönsten und am besten erhaltenen romanischen Bauwerke in der Umgebung. Die heutige Kirche steht auf den Resten einer alten Pfarrkirche von der nur der Glockenturm übrig geblieben ist. Ein ummauerter Stein mit dem Namen Minerva deutet auf die frühere Existenz eines der Göttin geweihten Tempels an diesem Ort hin. Unvermeidlich ist schließlich eine Erwähnung des Pfeifenmuseums von Brebbia, eine Anerkennung einer der ältesten handwerklichen Produktion im Umfeld von Varese. Es enthält etwa 30. 000 Pfeifen aus verschiedenen Epochen und aus der ganzen Welt. Unter den vielen sind auch Tiroler, Barocke, die präkolumbianischen und Pfeifen aus der persönlichen Sammlung des Journalisten Gianni Brera ausgestellt.

Die Besozzo Strecke

Länge 2 km

Einmal auf dem Territorium von Besozzo angekommen führt uns der Weg des Verbano durch die gesamte Ortschaft Bozza. Diese liegt in der Nähe der Mündung des Flusses Bardello und ist ein Gebiet von größter ökologischer Bedeutung. Es ist ein wichtiges Element zwischen zwei gut erhaltenen Feuchtgebieten, dem Goldenen Sand (Sabbie doro) von Brebbia und der Monvallina von Monvalle. Derzeit ist das gesamte Gebiet namens Palude Bozza-Monvallina als Z. P. S. (Besonderes Schutzgebiet) geschützt.

Die Vegetation besteht aus einem Schilfgürtel in Ufernähe und einem Mischwaldgebiet in dem die Weißweide, die Schwarzerle und die Hasel vorherrschen. Die Fauna ist sehr interessant, weil hier viele Vogelarten nisten, unter denen die Moretta Tabaccata, der Sumpfbussard und der Braunmilan erwähnenswert sind. Dieses Gebiet bietet auch für die Fortpflanzung von Amphibien und Reptilien ideale Voraussetzungen.

Die Monvalle Strecke

Länge 3,5 km

Trotz der starken anthropologischen Prozesse des letzten Jahrhunderts ist es Monvalle gelungen ein harmonisches Gleichgewicht mit dem umgebenden Umwelterbe zu erhalten. Wenn man den Verbano-Weg von Süden nach Norden wandert dann durchquert man ein sehr natürliches Gebiet namens Bozza-Monvallina-Sumpf. Es ist eine Fläche von etwa 20 ha an der Grenze zwischen den Gemeinden Besozzo und Monvalle die aufgrund ihrer Eigenart als besondere Schutzzone (Z. P. S.) ausgewiesen wurde.

Die Monvalle Strecke
Der Strand Guree in Monvalle

Wenn man dem Weg des Verbano folgt erreicht man direkt den Lido di Monvalle. Diese Struktur hat seit den 30er Jahren dazu beigetragen dem Gebiet einen starken touristischen Wert zu verleihen und vielen Urlauber diese Küste attraktiver zu machen. Wenige Meter weiter passieren Sie den Bach Monvallina, aus dessen Mündung die Fischer von Monvalle auf den See hinaus fuhren. Ein großer Teil der Geschichte dieses Landstriches wurde von den Fischern geschrieben. Flussaufwärts des Bachs Monvallina überqueren Sie den wunderschönen Strand von Gurèe, der seit Mitte der 70er Jahre sich nicht nur für die Monvallesen zu einem angenehmen Reiseziel am See entwickelte.

Der Verbano-Weg führt, bevor er den See in Richtung Leggiuno verlässt, am Dorf Cantone vorbei. Die windgeschützte Küste und die Eigenschaften des Strand-und Seebodens machen aus dieser Bucht einen der seltenen natürlichen Häfen des Lago Maggiore.

Die Leggiuno Strecke

Länge 3,9 km

Leggiuno Strecke
Schöne Waldwege in Leggiuno

Dieser Abschnitt des Verbano-Weges führt von Monvalle nach Leggiuno und durchquert ein wunderschönes Gebiet in dem sich mehrere bewaldete Hügel mit Wiesenflächen abwechseln, die so einen bemerkenswerten landschaftlichen Kontext bilden. Die von Kastanienbäumen dominierten Mischwälder werden in der Nähe der Wiesen von Baumstreifen aus Eschen und Schwarzerlen unterbrochen. Das Gebiet ist moränischen Ursprungs, daher ist seine weiche Morphologie auf die Modellierungsarbeit zurückzuführen, die von den Gletschern während der gesamten neozoischen Periode geleistet wurde. Die Entdeckung einiger Grabreste in Marzaro weist auf Siedlungen aus der Eisenzeit hin. Beim Betreten von Leggiuno trifft man auf die alte Kirche von S. Primo und Feliciano. Diese wurde im 7. Jahrhundert erbaut und war ursprünglich S. Siro gewidmet. Es handelt sich um eine romanische Kirche, die vermutlich in einer Zeit heidnischer Verehrung errichtet wurde. Nicht weit entfernt finden wir die Pfarrkirche S. Stefano. Vorhandene Unterlagen über die Anwesenheit einer S. Stefano gewidmeter Kirche gehen auf das Jahr 846 zurück. Die Kirche, die wir heute sehen, wurde erst zwischen 1869 und 1875 fertiggestellt. Wenn man die Ortschaft Leggiuno verlässt, direkt an der Grenze zu Laveno Mombello, kommt man zur Valsorda-Brücke und überquert den gleichnamigen Fluss. Die zwischen 1821 und 1822 aus „Mondstein" erbaute Brücke wird mit der Legende um einen Banditen in Verbindung gebracht,der zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Passanten mit der Forderung nach Geld erpresst haben soll.

Obwohl außerhalb des Verbano-Weges ist die Erwähnung der Einsiedelei von „Santa Caterina del Sasso“ unvermeidlich. Diese Einsiedelei hat Ihren Ursprung im 12. Jahrhundert. Damals wurde der aus dieser Gegend stammende und sehr wohlhabende Kaufmann Alberto Besozzi auf dem See von einem fürchterlichen Unwetter überrascht wurde und geriet in Seenot. Er kämpfte um sein Leben und in seiner Not machte er ein Gelübde. Er schwor ein Einsiedlerleben zu führen wenn er dieses Unglück übersteht. Er rettete sich und zog sich an jenem Platz in eine Felsenhöhle zurück. Dort entwickelte sich in Jahrhunderten ein kleines, am Felsen über dem See hinaus gebautes, historisches Bauwerk. Es ist das meist besuchte christlich-historische Bauwerk am Lago Maggiore. Es ist per Fuß, mit dem Auto und auf dem Seeweg zu erreichen.

Die Laveno Mombello Strecke

Länge 7,5 km

Die Laveno Mombello Strecke
In der Nähe der Anlegestelle der Fähren

Einer der Ausgangs-/Ankunftspunkte des Verbano-Weges im Norden ist Laveno Mombello, das historisch gesehen als die “touristische Hauptstadt" des Ostufers des Lago Maggiore bezeichnet wird. Am wunderschönen Seeufer entlang in der Nähe der Anlegestelle der Fähren eröffnet sich ein spektakulärer Ausblick auf die gegenüberliegende Seeseite. Im Westen ist im Vordergrund der Mottarone (1.500 Mt) zu erkennen, dahinter rechts das dominante Massiv des Monte Rosa (4634 Mt), rechts davon thronen majestätisch 3 Waliser Gletscher, in der Mitte der Weissmies mit seinen 4010 Metern. Vom belebten Zentrum aus führt der Weg auf den Hügel Monte Brianza von wo aus man einen herrlichen Blick auf Laveno Mombello hat und einen Naturhafen von seltener Schönheit bestaunen kann. Nach dem Weiler Chiso gelangt man in ein Waldgebiet in dem man nicht nur jahrhundertealte Kastanienbäume sondern auch streckenweise Teile von alten Trockenmauern sehen kann.

Der Weg führt weiter nach Cerro, einer Fraktion von Laveno in der früher reger Fischfang betrieben wurde. Im Palazzo Perabò lohnt der Besuch des Keramikmuseums MIDEC (Museo del Design Ceramico). Vom Hafen landeinwärts führt der Weg gleich außerhalb des Ortes zu einem der interessantesten Naturgebiete des gesamten lavenesischen Territoriums. Das Torfmoor ist von einem kleinen See eiszeitlichen Ursprungs übrig geblieben ist. In den Jahrtausenden hat sich dieser Teich in einen Sumpf verwandelt. Nach dem Krieg wurde hier noch einige Jahre lang Torf abgebaut, woraus sich der Name „Torbiera" ableitet. Beim Torfabbau wurden Überreste gefunden, die das Bestehen einer Pfahlbausiedlung aus prähistorischer Zeit dokumentieren.


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Autorin: Brigitte Helm